Fisch

Was jeder über Fischerei und Aquakultur wissen sollte

Jedes Jahr werden in der Fischerei und Aquakultur weltweit bis zu 3.500 Milliarden Fische getötet: Der kommerzielle Fischfang ist weltweit für den Tod von 790 bis 2.300 Milliarden Fischen verantwortlich. [1] Zusätzlich leiden und sterben 51 bis 167 Milliarden Fische in den Fischfarmen der Aquakultur. Weitere 469 Milliarden bis 1.100 Milliarden Fische werden zu Fischmehl und Fischöl als Tiernahrung verarbeitet. [2, 3]

Nur damit wir Sushi, Fischstäbchen, Thunfisch und Co. essen können, werden die Fische oft noch bei vollem Bewusstsein aufgeschnitten und ausgenommen oder direkt nach dem Fang lebend auf Eis gelegt.

Wird ein Fisch lebend aus dem Wasser gezogen, zeigt er deutliche Zeichen von Schmerz und Stress: Er zappelt, windet sich und schnappt nach Sauerstoff. Der Druckunterschied zwischen Wasser und Land kann dazu führen, dass seine Schwimmblase reißt, der Magen aus dem Mund und die Augen aus den Höhlen quellen, während er langsam und qualvoll minuten- oder stundenlang erstickt. Wer Fischfleisch isst, unterstützt dieses Tierleid.

7 Fakten über den Konsum von Fisch

Jedes Jahr werden Hunderte Milliarden Fische aus den Weltmeeren gezogen.

Über 100 Milliarden Fische werden in Fischfarmen gezüchtet.

Fischfleisch ist ungesund: Quecksilber, Würmer und Co.

Quecksilber, Pflanzenschutzmittel, Fadenwürmer und Mikroplastikteile sind nur einige der Schadstoffe, die oftmals in Fischfleisch enthalten sind und bei Verzehr unsere Gesundheit gefährden. • So kann Methylquecksilber zu schwerwiegenden Nervenschädigungen führen – vor allem Babys und Kleinkinder sind gefährdet. [6] • In rohem Fischfleisch leben oft Würmer: Fadenwürmer leben oft in Heringen, und besonders in Sushi werden regelmäßig Parasiten gefunden. Gelangen lebende Larven und Würmer durch ungenügend erhitztes oder rohes Fischfleisch in den menschlichen Verdauungstrakt, können sie Schwindel, Übelkeit und sogar einen Darmdurchbruch verursachen. [7] Viele Menschen denken, es würde reichen, die Fische gründlich zu kochen oder länger einzufrieren, um Würmer loszuwerden. Allerdings wird Fisch oft bei so niedrigen Temperaturen zubereitet, dass die Fadenwürmer dabei nicht sterben. Und um zu erfrieren, müssten die Würmer im Fisch mehrere Tage tiefgefroren werden – das ist meist nicht der Fall. Sollten die Fische doch ausreichend gekocht oder gefroren und die Würmer dadurch getötet werden, bleiben sie trotzdem im Fisch; sie werden dann tot mitverzehrt. • In Fischfleisch, das aus der Aquakultur stammt, ist zum Teil noch das Pflanzenschutzmittel Ethoxyquin enthalten – vor allem auf Lachsfarmen kommt es zum Einsatz. Lachse und andere Fische in der Aquakultur werden mit Fischmehl und -öl ernährt, welches aus Wildfischen hergestellt wird. Damit das „Fischfutter“ haltbar ist, wird es mit Ethoxyquin behandelt. Wie viel davon verwendet wird, ist nicht vorgeschrieben. Eine festgelegte Höchstmenge gibt es nur für Fleisch und Gemüse, nicht für Fisch. Ethoxyquin ist zwar als Pflanzenschutzmittel seit 2011 in der EU verboten, nicht jedoch für den Einsatz in der Aquakultur. Eigentlich hätte es im Sommer 2020 auch in der Aquakultur verboten werden sollen, doch das Verbot wurde nun zunächst aufgehoben. [8] Ethoxyquin ist – teils – verboten, weil es direkt ins menschliche Gehirn gelangen kann und im Verdacht steht, das Erbgut zu schädigen. • Auf Aquakulturfarmen, insbesondere in der Lachszucht, erhalten die Fische zudem oft hohe Mengen an Antibiotika. Aufgrund von Stress und Enge breiten sich Krankheiten schnell aus und hohe Todeszahlen können nur durch die vorbeugende Gabe von Antibiotika vermieden werden. Die massenhafte Verabreichung von Antibiotika in der Tiermast, so auch bei Fischen, ist aber auch ein Hauptgrund für das Auftreten von Antibiotikaresistenzen bei Menschen. [9] Mehr als 90 Prozent der Lachse auf unseren Tellern stammen heute aus Aquakulturen.

Die Fischindustrie tötet nicht nur Fische.

Wenn man Fische aus dem Wasser zieht, ersticken sie.

Fische fühlen Schmerzen.

Es gibt leckere Fischalternativen.

So könnt ihr Fischen und anderen Meerestieren helfen

Wenn ihr dazu beitragen möchtet, Meeresschutzgebiete in EU-Gewässern auszuweisen, in denen der Fang von Fischen und anderen Meerestieren komplett verboten ist, könnt ihr unsere Petition unterschreiben.

Jetzt helfen: Petition unterschreiben

Quellen

[1] fishcount.org.uk: Numbers of fish caught from the wild each year, http://fishcount.org.uk/fish-count-estimates-2/numbers-of-fish-caught-from-the-wild-each-year (eingesehen am 15.02.2023)

[2] fishcount.org.uk: Numbers of farmed fish slaughtered each year, http://fishcount.org.uk/fish-count-estimates-2/numbers-of-farmed-fish-slaughtered-each-year

[3] fishcount.org.uk: Fish caught for reduction to fish oil and fishmeal, http://fishcount.org.uk/fish-count-estimates-2/numbers-of-wild-fish-caught-for-reduction-to-fish-oil-and-fishmeal (eingesehen am 15.02.2023)

[4] Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (2022): Rückgang des Fischverbrauchs im Jahr 2021, https://www.bmel-statistik.de/ernaehrung-fischerei/versorgungsbilanzen/fisch (eingesehen am 15.02.2023)

[5] Statista (2023): Menge der konsumierten Fische weltweit von 2009 bis 2022, https://de.statista.com/statistik/daten/studie/292994/umfrage/fischkonsum-weltweit-nach-regionen/ (eingesehen am 02.02.2023)

[6] Umweltbundesamt (2016): Häufige Fragen zu Quecksilber, https://www.umweltbundesamt.de/themen/gesundheit/umwelteinfluesse-auf-den-menschen/chemische-stoffe/haeufige-fragen-zu-quecksilber (eingesehen am 02.02.2022)

[7] NTV (2017): Ärzte warnen vor Parasiten im Sushi, https://www.n-tv.de/wissen/Arzte-warnen-vor-Parasiten-im-Sushi-article19842058.html (eingesehen am 02.02.2023)

[8] efsa (2021): Safety and efficacy of a feed additive consisting of ethoxyquin (6‐ethoxy‐1,2‐dihydro‐2,2,4‐trimethylquinoline) for all animal species (FEFANA asbl), (https://www.efsa.europa.eu/en/efsajournal/pub/7166 (eingesehen am 15.02.2023)

[9] Robert Koch-Institut: Grundwissen Antibiotikaresistenz, https://www.rki.de/DE/Content/Infekt/Antibiotikaresistenz/Grundwissen/Grundwissen_inhalt.html (eingesehen am 15.02.2023)

[10] Sneddon, Lynne U. (2019): Evolution of nociception and pain: evidence from fish models. In: Philosophical Transactions of the Royal Society B.

[11] Sneddon, Lynne U. (2003): The Evidence for Pain in Fish: The Use of Morphine as an Analgesic. Applied Animal Behaviour Science, 83(2),153-162.

[12] Sneddon, Lynne U. (2012): Clinical anesthesia and analgesia in fish. Journal of Exotic Pet Medicine, 21(1), 32-43.