Es ist ein fieses Dilemma: Da sucht man sich einen Studiengang aus, mit dem man später mal Menschen oder Tieren helfen kann, und dann schreibt der Lehrplan vor, dass man dafür Tierversuche durchführen muss – auch wenn längst bekannt ist, dass die nicht nur brutal sind, sondern auch unwissenschaftlich. Was also tun?
1. Checkt die Unis
An welcher Uni ihr euch bewerbt und einschreibt, hat natürlich mit allen möglichen Faktoren zu tun. Einer davon könnte sein, ob die Uni oder euer Studiengang Tierversuche macht. Mithilfe unserer Liste seht ihr direkt, welche Unis am tierfreundlichsten sind. Wer sich z. B. für ein Medizinstudium an der Martin-Luther-Universität in Halle-Wittenberg oder das Zoologie-Praktikum an der Uni Mainz im Rahmen des Biologie-Studiums einschreibt, muss dafür keine Tiere auseinandernehmen.
2. Macht den ersten Schritt
Wenn sich alle darauf verlassen, dass jemand anderes den Mund aufmacht, sagt am Ende niemand was. Sprecht die Problematik also unter euren Kommilitonen an. Wahrscheinlich sind viele genau wie ihr gegen Tierversuche, und gemeinsam seid ihr gleich viel stärker. Vielleicht habt ihr sogar Lust, zusammen eine Studentengruppe zu gründen, die sich für Tierrechte und gegen Tierversuche stark macht?
3. Wer die Wahl hat …
Wählt bewusst Kurse, in denen die Lerninhalte ohne Tierversuche vermittelt werden. Fordert eure Kommilitonen auf, sich euch anzuschließen. So macht ihr deutlich, dass ihr gegen Tiernutzung in der Lehre seid. Habt ihr diese Wahl nicht, dann sucht das offene Gespräch mit dem entsprechenden Dozenten und findet gemeinsam eine Alternative, wie die Lernziele für die Gruppe ohne Tierleid umzusetzen sind.
4. Lasst euch per Antrag von Tierversuchen befreien
Aber auch an anderen Unis ist nicht alle Hoffnung verloren. Wer in Bremen, Hessen, Nordrhein-Westfalen oder dem Saarland studiert und dort im Rahmen des Studiums Tiere sezieren soll, kann sich per Antrag davon befreien lassen. Den richtet man am besten schon viele Wochen vor Beginn der Veranstaltung an den Prüfungsausschuss und muss dann eine alternative Prüfungsleistung erbringen.
5. Aktionstag gegen Tierversuche
Fragt beim Allgemeinen Studierendenausschuss (AStA) nach, ob er euch hilft, einen Aktionstag gegen Tierversuche durchzuführen. Wenn die Formalien geklärt sind, könnt ihr lokale Tierschutzgruppen anschreiben und fragen, ob sie Gastredner zum Thema zur Verfügung stellen würden. Damit habt ihr Fachleute vor Ort, die auf die – sicher auch kritischen – Fragen kompetent eingehen können.
6. Infomaterial
Fordert Infomaterial an und verteilt es auf dem Campus oder legt es in eurer Mensa aus. Geeignetes Material gibt es unter anderem im PETAStore.
7. Seid kreativ
Wenn ihr offen zeigt, wie ihr zu Tierversuchen steht, werden andere aufs Thema aufmerksam. Gestaltet zum Beispiel einen Jutebeutel mit der Aufschrift „Nein zu Tierversuchen – Ja zu medizinischem Fortschritt“ und tragt darin eure Bücher über den Campus oder beklebt eure Laptops mit passenden Stickern.
8. And the winner is …!
Wie wäre es, wenn ihr dem Dozenten mit der tierfreundlichsten Lehre auf eurem Abschlussball die „Goldene Ratte“ oder einen anderen Titel verleiht? Oder ihr reserviert eine Doppelseite in der Abschlusszeitung dafür und macht so Dozenten, Kommilitonen, wissenschaftliche Mitarbeiter, Freunde und Familie aufs Thema aufmerksam?
9. Nicht den Mut verlieren
Auch wenn nicht alles so läuft, wie ihr euch das für die Tiere wünscht, lasst euch nicht unterkriegen. Solltet ihr mitbekommen, dass es an eurer Uni Tierquälerei gibt, oder wenn ihr gezwungen werdet, an „tierverbrauchenden Übungen“ teilzunehmen, werdet zu Whistleblowern, damit wir aktiv dagegen vorgehen können.
Informationen zum Thema Tierversuche findet ihr auf unserer Übersichtsseite zum Thema. Und warum das Studium ein super Zeitpunkt ist, vegan zu werden, erklären wir euch auch!