Pferde sind als Fluchttiere extrem schreckhaft und haben auf Veranstaltungen wie Faschings- und Karnevalsumzügen nichts verloren. Dennoch werden sie bei vielen Rosenmontagsumzügen eingesetzt – mit schwerwiegenden Folgen. Immer wieder kommt es zu gefährlichen Unfällen, bei denen Menschen und Tiere verletzt werden.
Hier erfahrt ihr, wie ihr den Pferden zu Karneval helfen könnt.
Zeigt Reiter:innen die rote Karte – indem ihr ihnen ein rotes Schild oder einen Handy-Screen vorhaltet
Um den Reiter:innen bei den Rosenmontagszügen in Köln, Düsseldorf und in anderen Städten zu zeigen, dass der Einsatz von Pferden in den feiernden Menschenmassen Tierquälerei ist und abgeschafft werden muss, könnt ihr ein eindeutiges Zeichen setzen: Zeigt den Reiter:innen ein rotes Schild oder einen roten Handy-Screen.
Hier findet ihr den roten Handy-Screen zum Downloaden:
So könnt ihr helfen, wenn ihr nicht bei einem Umzug dabei seid
Bitte appelliert höflich an die Oberbürgermeister:innen der Karnevalshochburgen, bei Umzügen künftig keine Pferde mehr zuzulassen.
- Köln: Frau Henriette Reker [email protected]
- Düsseldorf: Herr Dr. Stephan Keller [email protected]
- Aachen: Frau Sibylle Keupen [email protected]
- Mainz: Herr Nino Haase [email protected]
Zudem verteilen unsere Streetteams in einigen Städten wie Köln beim Rosenmontagszug punktuell Flyer mit roter Rückseite. Damit soll den Reitenden und dem Veranstalter signalisiert werden, dass ihr Festhalten am Pferdeeinsatz unter den Feiernden mehrheitlich auf deutliche Ablehnung stößt.
Wir von PETA Deutschland fordern zum Schutz von Mensch und Tier ein Verbot von Pferden bei sämtlichen Umzügen.
Über 200 Pferde sollen beim Kölner Karneval eingesetzt werden und leiden
In den vergangenen Jahren gab es mehrere schwere Unfälle mit Pferden bei Karnevalsumzügen – dennoch sollen in Köln auch 2024 wieder zahlreiche Pferde beim Rosenmontagszug eingesetzt werden; laut Medienberichten sollen es etwa 230 Tiere sein.
Städte wie Bonn gehen mit gutem Beispiel voran: Unter anderem werden in Bonn keine Pferde mehr beim Rosenmontagszug eingesetzt. Die Verantwortlichen des Bonner Karnevals begründeten die Entscheidung 2021 mit Tierwohl und Sicherheit. Auch in weiteren Städten sind Pferde bei Umzügen mittlerweile verboten oder nur eingeschränkt erlaubt. 2018 ergab eine Umfrage unter NRW-Bürger:innen zum Einsatz von Pferden bei Karnevalsumzügen, dass sich mit 47 Prozent der Befragten rund die Hälfte für ein Verbot von Pferden in Karnevalszügen ausspricht. 45 Prozent der Menschen äußerten keine Bedenken. [1]
Tierleid und Gefahren bei Karnevalsumzügen
Wir fordern ein Verbot von Pferden bei Karnevalsumzügen, denn laute Musik, fliegende Bonbons und feiernde Menschenmassen versetzen die sensiblen Tiere in Panik. Sie stehen unter ständigem Stress – Pferde sind als Fluchttiere sehr schreckhaft. Die extreme Stressbelastung für die Tiere kann zu Zusammenbrüchen führen. Jedes Jahr werden Menschen und Tiere bei Karnevalsumzügen verletzt – zum Teil schwer. Auch bei trainierten Pferden können kleinste Störungen den Fluchtinstinkt auslösen.
Unberechenbares Verhalten, etwa ein Ausbruch bei einem Karnevalsumzug, kann auch bei gewöhnlich ruhigen und trainierten Pferden nicht ausgeschlossen werden. So wurden bei einem schweren Pferdekutschenunfall auf einem Volksfest in Troisdorf 26 Menschen teils schwer verletzt. Ein Sachverständigengutachten ergab, dass die Pferde ihrem Fluchtinstinkt gefolgt sind – „und auch vom Kutschbock mit Leinen und Peitsche nicht mehr für menschliche Kommandos empfänglich gewesen wären.“ [2]
Werdet für Tiere und ihre Rechte aktiv!
Wenn ihr euch für Tiere einsetzen möchtet und gemeinsam mit Gleichgesinnten mit unterschiedlichen Aktionen auf das Leid der Tiere in den verschiedenen Industrien aufmerksam machen möchtet, könnt ihr euch einem PETA Streetteam in eurer Nähe anschließen.
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Quellen
[1] Online-Befragung zum Thema „Pferde bei Karnevalsumzügen“ im Auftrag von PETA Deutschland e.V: (05.-06. KW 2018), https://www.peta.de/wp-content/uploads/2020/11/Umfrage_Pferde_Karneval_02.2018.pdf (eingesehen am 30.01.2024)
[2] Schmitt, H. (2017): Staatsanwaltschaft zieht Klage zurück. Kutschenunfall in Troisdorf war nicht zu vermeiden. In: General-Anzeiger Bonn, http://www.general-anzeiger-bonn.de/region/sieg-und-rhein/troisdorf/Kutschenunfall-in-Troisdorf-war-nicht-zu-vermeiden-article3575752.html (eingesehen am 31.01.2024)