Seit wann bist du aktiv?
Ich bin seit vielen Jahren schon in der Tierrechtsbewegung aktiv, fühlte mich aber lange nicht einer bestimmten Organisation zugehörig.
Seit ein paar Jahren bin ich für PETA als Tierrechtsreferentin unterwegs und seit letztem Jahr als Leitung des freiwilligen Streetteams in Berlin.
Warum hast du dich entschieden, Streetteam-Leitung zu werden?
Nur vegan zu leben, war mir zu wenig. Es ist mir im Laufe der Jahre immer wichtiger geworden, die vegane Message in die Welt zu tragen, auf diese Weise Tieren meine Stimme zu geben und auf die Diskriminierung und Unterdrückung von Tieren aufmerksam zu machen.
Diskriminierung und Unterdrückung werden immer genau dann möglich, wenn man sich aufgrund bestimmter Kriterien anderen gegenüber überlegen fühlt. Diese Kriterien können Geschlecht, Alter, sexuelle Orientierung etc. betreffen, aber eben auch die Art. Hier spricht man dann von Speziesismus und genau das ist es, was Tierleid zur Folge hat. Wir Menschen fühlen uns Tieren überlegen, beuten sie für Ernährung, Kleidung, Unterhaltung, Tierversuche etc. aus. Zudem differenzieren wir zwischen verschiedenen Tierarten: Während wir mit unserem Hund die Couch teilen, essen wir Schweinebraten. Das ist einfach so unfassbar falsch …
Menschen, die für Tierrechte sensibel sind und sich für sie einsetzen, sind oft auch besonders sensibel für Rechte anderer benachteiligter Gruppen. Es gilt, jegliches Unrecht zu bekämpfen. Die Schriftstellerin und Aktivistin Audre Lorde hat es einmal schön formuliert: „So etwas wie einen Kampf, der nur ein einziges Thema berührt, gibt es nicht. Denn unsere Leben berühren stets mehr als ein Thema.“
Ich möchte meinen Teil dazu beitragen, dass diese Welt eine bessere, gerechtere und vor allem auch friedlichere wird. Denn Frieden beginnt auf dem Teller.
Gibt es ein bestimmtes Tierrechtsthema, was dir besonders am Herzen liegt?
Alle Themen sind wichtig, da ist es schwierig zu priorisieren. Mir liegen Themen wie Pelz und Leder sehr am Herzen, aber auch Zoos, Zirkusse, „Pferdesport“ und allgemein Aufklärung über Speziesismus verdienen viel Aufmerksamkeit. Es gibt sehr viel zu tun, packen wirs an. Daher freuen wir uns auch immer, wenn weitere Interessierte den Weg ins Streetteam finden.
Was machst du mit dem Streetteam am liebsten?
Das Engagement im Streetteam ist sehr vielfältig. Wir organisieren Aktionen und Infostände auf Festen und bei Konzerten, nehmen aber auch gemeinsam an Großdemonstrationen teil.
Am schönsten ist es, wenn wir uns nach einer Aktion noch gemütlich zusammensetzen, alles Revue passieren und den Tag entspannt gemeinsam im Kreise Gleichgesinnter bei gutem veganem Essen ausklingen lassen. In diesem Safe Space ist es einfach, sich wohlzufühlen, weil man einfach weiß, dass wir alle die gleichen moralischen Werte teilen.
Hast du einen Tipp für Leute, die selbst für Tierrechte aktiv werden wollen?
Es gibt viele Möglichkeiten, aktiv zu werden. Die einfachste ist, sich für den PETA-Aktions-Newsletter anzumelden, der regelmäßig über Aktionen und Kampagnen von PETA informiert. Da erhaltet ihr auf jeden Fall schon mal einen guten Überblick und könnt beispielsweise Petitionen unterzeichnen.
Interessiert ihr euch für die Teilnahme an Demonstrationen, dann könnt ihr euch für Signalgruppen registrieren lassen, die euch über Proteste in euren Regionen informieren.
Ihr könnt aber auch selbst in einem Streetteam aktiv werden. Es gibt bundesweit Streetteams, die in Eigenregie und mit Unterstützung von PETA Deutschland Aktionen in ihren jeweiligen Städten und Regionen organisieren.
Egal, wofür ihr euch entscheidet – wir freuen uns immer über neue Mitstreiter:innen! Gemeinsam für Tierrechte!