Daunen

7 Dinge, die ihr über das Tierqualprodukt wissen solltet
Vier Pfoten International/Farm Watch

Für die Daunenfüllung von Kissen, Decken, Winterjacken und Schlafsäcken werden immer noch Millionen Gänse und Enten ausgebeutet, gequält und getötet. Nicht selten werden die Vögel sogar bei lebendigem Leib gerupft. Mit dem Kauf von Daunenprodukten unterstützt man oft auch die grausame Stopfleberindustrie. Folgende Dinge solltet ihr unbedingt über Daunen wissen – und euch für tierfreundliche vegane Alternativen entscheiden!

1. Für Daunen werden Gänse lebendig gerupft

Eigentlich ist der Lebendrupf EU-weit verboten. Doch ein Schlupfloch ermöglicht es der Daunenindustrie, während der Mauser (regelmäßiger Abwurf bzw. Neuwachstum des Gefieders) das alte Gefieder „abzustreifen“. Da in einem einzigen Betrieb aber oft hunderte oder tausende der Wasservögel gehalten werden, ist es unmöglich, die Mauser bei jedem einzelnen Vogel abzuwarten, weshalb viele Tiere bis zu vier Mal im Jahr bei vollem Bewusstsein gerupft werden. Fehlende oder mangelhafte Kontrollen begünstigen das noch. Zudem stammen über 80 Prozent der weltweit gehandelten Daunen aus Asien, wo der grausame Lebendrupf regelmäßig praktiziert wird.

Beim Lebendrupf werden die verängstigten und panisch schreienden Gänse und Enten fixiert. Dann reißen Arbeiter:innen ihnen bei vollem Bewusstsein Bauch-, Brust- und Halsfedern aus dem Leib – oft so grob, dass ganze Hautfetzen mit abgerissen und die Flügel der Tiere gebrochen werden. Größere Wunden werden – wenn überhaupt – meist ohne Betäubung oder Schmerzmittel wieder zugenäht.

gans wird gerupft

2. Die Enten- und Gänsezucht ist grausam

Milliarden Enten und Gänse weltweit müssen ihr ganzes Leben zu Tausenden zusammengepfercht in ihrem eigenen Kot und Urin stehen. Weil die Tiere auf Wachstum gezüchtet wurden und schnell an Gewicht zunehmen, leiden viele an entzündeten Gelenken, Atemnot oder Herzproblemen. Nach wenigen Wochen werden die Tiere schließlich auf einen Tiertransporter verladen und zum Schlachthof gekarrt. Dort erleben viele bei vollem Bewusstsein, wie ihnen ein Messer die Kehle aufschlitzt. Anschließend werden ihnen die Daunen und Federn ausgerissen.

gänse in einem käfig

3. Auch in der Fleischindustrie werden Gänse vor der Schlachtung häufig mehrmals gerupft

Vier bis sieben Mal in ihrem kurzen Leben erleiden Gänse je nach „Rasse“ und Lebensdauer das schmerzhafte Ausrupfen ihrer Daunen. Für die Geflügelindustrie ist das natürlich ein willkommener Zusatzverdienst. Die Tiere müssen nicht nur den qualvollen Rupf über sich ergehen lassen, sondern werden bei ihrer Tötung zusätzlich misshandelt. So zeigte ein Enthüllungsbericht von PETA USA im Jahr 2016, dass Enten und Gänse bei der Schlachtung getreten, geschlagen, herumgeworfen und gegen Wände geschleudert wurden. Ein Arbeiter riss einem Entenküken langsam den Kopf ab, andere versuchten, schwache und kranke Enten zu töten, indem sie ihre Köpfe auf Ziegelmauern und Holzbalken schmetterten. Die untersuchte Entenfarm beliefert Lebensmittelketten und Restaurants in den USA mit Entenfleisch und exportiert Federn und Daunen nach China.

4. Die Herkunft der Daunen lässt sich in der Regel nicht nachvollziehen

Wegen langer und undurchsichtiger Lieferketten und der Tatsache, dass Daunen aus mehreren Farmen vermischt werden, gibt es keine Garantie dafür, dass die Daunen nicht aus dem Lebendrupf stammen.

5. Daunenzertifikate bringen nichts

Zertifikate, die eine „verantwortungsvolle Daunenproduktion“ versprechen, stammen von der Daunenindustrie selber und sollen nur das Gewissen der Käufer:innen beruhigen. In Sachen Tierschutz leisten sie recht wenig, denn die Zertifikate verweisen lediglich auf vorhandene Tierschutzgesetze der jeweiligen Herkunftsländer oder setzen die Vorschriften extrem niedrig an. Den Tieren wird es weiterhin verwehrt, ihre grundlegendsten Bedürfnisse wie das Schwimmen in Wasser zu erfüllen. Außerdem müssen sie weiterhin ihr gesamtes Leben zu Hunderten oder Tausenden in ihrem eigenen Kot und Urin verbringen.

6. Mit dem Kauf von Daunen unterstützt ihr auch die Stopfleberindustrie

Auch Daunen aus der Stopfleberindustrie werden teils in Kleidung, Bettdecken oder Schlafsäcken verarbeitet. Für Stopfleber werden Enten und Gänse in enge Käfige gesperrt und mit einem Schlauch oder Rohr zwangsernährt. Bis zu einem Kilogramm fettiger Maisbrei wird jeden Tag in die Tiere reingepumpt, die sich gegen die schreckliche Prozedur nicht wehren können. Irgendwann sind die Vögel so verfettet, dass ihre Leber zehnmal so groß ist wie normal. Dann werden sie getötet.

gänse in käfigen

7. Daunen sind schlecht für die Umwelt

Die Tierindustrie züchtet weltweit über zwei Milliarden Enten und Gänse, deren Daunen und Federn in Betten, Jacken oder Schlafsäcken verarbeitet werden. Somit tragen auch Daunen zur Klimakatastrophe bei, die zum großen Teil von der Tierindustrie mitverursacht wird und mehr Treibhausgase als der gesamte weltweite Verkehr verursacht. [1] Auch werden riesige Flächen Regenwald für den Anbau von Tiernahrung gerodet – mit der auch Enten und Gänse in der Daunenindustrie ernährt werden. Außerdem müssen die Daunen bei der Weiterverarbeitung mit giftigen chemischen Mitteln aufwendig gereinigt, desinfiziert und behandelt werden. [2] Der Kauf von Daunen ist daher auch immer ein Stück Umweltzerstörung.

Kauft lieber tierfreundliche Alternativen

Beim Einkaufen solltet ihr generell vorsichtig sein, denn viele Produkte enthalten versteckte Daunen, auch wenn sie erstmal nicht aussehen, als wären tierische Produkte verarbeitet. Insgesamt gibt es inzwischen aber jede Menge tierfreundlicher Materialien, für die keine Gänse und Enten gequält und getötet werden. Sie sind nicht nur besser für die Tiere, sondern auch für euch, da sie im Gegensatz zu Daunenprodukten einige Vorteile besitzen: So haben sie sehr gute wärmedämmende Eigenschaften, die sie bei Nässe im Gegensatz zu Daunen nicht verlieren, und sind zudem pflegeleichter. Wenn ihr beim Einkaufen auf das Etikett achtet und synthetische oder pflanzenbasierte Materialien kauft, helft ihr, Tierquälerei zu vermeiden und die Umwelt zu schützen.