Wenn ihr einen Urlaub im Ausland plant, denkt bitte auch immer an die Tiere, die ihr auf eurer Reise treffen könntet. Leider müssen auf der ganzen Welt Tiere leiden, und die Tierquälerei kennt keine Grenzen. So kann es passieren, dass ihr, egal wohin ihr reist, Zeuge von Tierquälerei werdet oder auf Tiere stößt, die eure Hilfe benötigen. Wir geben euch Tipps, was ihr für diese Tiere tun könnt.
Tierschutz in anderen Ländern – so ist die Gesetzeslage
Die Gesetze zum Schutz von Tieren unterliegen weltweit starken Unterschieden. Nicht alle Länder verfügen über ein Tierschutzgesetz. Dort, wo es Gesetze gibt, verbieten diese in der Regel eine grausame Behandlung von Tieren. Die Definition von Tierquälerei variiert zwar von Land zu Land, aber im Allgemeinen muss ein Tier Futter, Wasser und Unterschlupf haben und darf nicht misshandelt werden. Es macht Sinn, eine Kopie der Tierschutzbestimmungen Ihres Urlaubslandes zur Hand zu haben, sodass Tierquälerei leichter erkannt und gemeldet werden kann.
So könnt ihr Tieren helfen:
1. In vegan-freundliche Länder reisen
Ihr könnt bereits vor eurer Abreise etwas für die Tiere tun – indem ihr euch für ein besonders tierfreundliches Land entscheidet. Zwar gibt es kein rein veganes Land, in dem Tiere weder getötet noch gegessen werden, dennoch gibt es Bereiche, in denen einige Länder tierfreundlicher sind als andere.
Wer den Tieren helfen und gleichzeitig auch kulinarisch etwas geboten bekommen will, sollte beispielsweise nach Großbritannien oder Israel reisen. Hier leben die meisten Veganer:innen – dementsprechend ist das Angebot an veganen Speisen weitaus größer und vielseitiger als in den meisten anderen Ländern. Auch Thailand, Rumänien, Italien und die USA haben viel zu bieten, was die rein pflanzliche Küche angeht.
2. Touristenattraktionen mit Tieren meiden
Leider gibt es in den meisten Urlaubsländern Touristenattraktionen wie Kamel-, Pferde- oder Elefantenreiten, Zoos, Tiershows, Foto-Shootings mit Tieren und Kutschfahrten. Meidet diese Angebote in jedem Fall und informiert auch Mitreisende oder andere Tourist:innen über die schreckliche Tierquälerei, die diese Tiere jeden Tag erleiden müssen.
3. Tierquälerische Haltung melden
Wenn ihr ein Tier in Not seht, zögert nicht zu handeln! Jeder kann eine Anzeige wegen Tierquälerei erstatten und einen Tierarzt oder eine Tierärztin beauftragen, damit er oder sie ein Tier begutachtet. In ländlichen Gegenden, die über keinen Tierschutzverein verfügen, wendet euch bitte an die Polizei, die in der Regel auch für die Umsetzung der Tierschutzgesetze zuständig ist.
Schaltet in jedem Fall auch eure Reisebegleitung oder das Reisebüro vor Ort ein. Unter Umständen kann es sehr schwer sein, Behörden zu einem Einschreiten zu bewegen. Informiert euch auch über lokale Tierschutzgruppen vor Ort – Kontakte findet ihr unter www.worldanimal.net.
4. Tiermissbrauch stoppen
Wenn ihr seht, wie ein Tier gequält oder missbraucht wird, fordert die Täter:innen ruhig, aber bestimmt auf, dies zu unterlassen. Bleibt höflich und versucht, keinen bedrohlichen Eindruck zu vermitteln. Es mag schon fast zu offensichtlich sein, aber manche Menschen brauchen jemanden, der ihnen sagt, dass das, was sie da tun, falsch ist. Wenn ihr auf Widerstand stößt, versucht, jemanden mit Befugnis zu finden.
Falls es möglich ist, ein Foto zu machen, wird euch dies helfen, euren Augenzeugenbericht zu untermauern. Meldet so viele Einzelheiten wie möglich, wie beispielsweise Datum, Uhrzeit und Ort des Vorfalls. Versucht, weitere Zeug:innen zu finden, die Ihre Anzeige stützen. Macht auch sofort Meldung an die nächste Tierschutzorganisation.
Vielleicht möchtet ihr einfach nur weiterfahren und auf das Beste hoffen, aber bitte versucht zu bleiben, bis das Problem gelöst ist. Ihr seid möglicherweise die einzige Hoffnung für das hilfesuchende Tier!
5. Verletzten Tieren helfen
Wenn ihr verletzte Hunde oder Katzen auf den Straßen seht, geht bitte nicht an ihnen vorbei – die Tiere brauchen eure Hilfe! Ruft im Notfall das nächstgelegene Tierheim oder die örtliche Tierschutzbehörde an und bittet sie, mit Angabe des Standorts und der Beschreibung des Tieres, um Hilfe.
Seid auf Tiernotfälle vorbereitet, indem ihr ein Erste-Hilfe-Notfallset in eurem Auto oder im Gepäck habt. Dieses sollte eine Behelfsleine, Wundsalbe, Verbandsschere, Druckverband, Verbandstücher zur Wundversorgung, Fixierpflaster und Mull- oder Fixierbinden enthalten.
Solltet ihr ein Wildtier entdecken, das verletzt oder verwaist zu sein scheint, beachtet bitte diese wichtigen Tipps:
- Nur, wenn das Wildtier sich in unmittelbarer Lebensgefahr befindet, etwa indem es sich auf einer stark befahrenen Straße befindet, versucht, dieses zuerst zu sichern – etwa indem ihr Warndreieicke aufstellt oder das Wildtier (je nach Größe und Art) von der Gefahrenstelle vorsichtig entfernt.
- Versucht – besonders bei größeren Tieren – den Kopf des Tieres dabei mit einem Tuch oder T-Shirt abzudecken und schützt eure Haut durch Handschuhe oder dergleichen.
- Wendet euch anschließend bitte sofort an einen örtlichen Tierschutzverein, das Tierheim, eine Wildtierauffangstation oder Wildtierhilfe oder an die Behörden. Sollte sich das Wildtier nicht in unmittelbarer Gefahr befinden, tätigt den Anruf immer als erstes!
Achtung: Viele Wildtiere verhalten sich deutlich wehrhafter als sogenannte Haustiere oder verwilderte Haustiere. Bei vielen Jungtieren ist Hilfe zudem meist nicht nötig, da die Eltern oft nicht weit sind.
6. Tieren am Meer helfen
Wenn ihr beim Strandbesuch angespülte Tiere wie Quallen oder Seesterne seht, bringt die Tiere wieder ins Meer zurück. Um Tieren helfen zu können, die sich in Müll verheddern, solltet ihr außerdem immer ein Taschenmesser zur Hand haben. Auch das Aufsammeln von herumliegendem Müll kann Vögel und Meeresbewohner vor dem Ersticken oder Verhungern retten.
Auch Meerestieren, die geangelt oder gefischt werden könnt ihr helfen. Werft beispielsweise Steine in der Nähe von Anglern ins Wasser, sodass die Fische vertrieben werden. Auch könnt ihr die Polizei rufen, wenn ihr Personen seht, die in Gebieten mit Angelverbot angeln.